Die innere und äußere Spirale sind immer aus dem Prinzip von „Balanced Action“ heraus zu betrachten. In der Regel fokussieren wir in der Praxis jedoch mehr auf die innere Spirale, da die Bewegungsrichtung der äußeren Spirale der Beckenausrichtung des Sitzens gleich kommt. D.h. – du ahnst es schon – davon haben wir im Alltag sehr viel, brauchen es also auf der Yogamatte nicht zu sehr zu betonen. Dennoch lassen wir die äußere Spirale nicht weg. 

Die innere Spirale verbessert die Ausrichtung der Hüften und hat dadurch eine direkte Auswirkung auf unseren unteren Rücken. Sie verfeinert die Ausrichtung des Oberschenkelknochens im Hüftgelenk und weitet die Beckenbasis, indem sie die Sitzknochen auseinander zieht und den Beckenboden weitet. Der bewusste Umgang mit unseren Oberschenkelknochen und das Erhalten der natürlichen Kurve unserer Lendenwirbelsäule ist essenziell für die Gesundheit unseres unteren Rückens. Die innere Spirale erzeugt – richtig angewendet – eine gleichmäßige Kurve mit gutem Muskeltonus, die dich größer, länger und stärker macht. Diese Kurve ist kein Hohlkreuz. 

Sie weitet von unten aus den Füßen heraus nach oben und öffnet die Körperrückseite, schenkt so Raum im unteren Rücken. Die Vorderseite der oberen Oberschenkel werden nach innen gedreht, sie bewegt die Oberschenkelköpfe nach hinten und weitet die Oberschenkel voneinander weg. 

Die innere Spirale als 3. Prinzip folgt der Muskulären Energie. Du setzt also vorab ein stabiles Fundament und ziehst über die Muskuläre Energie die Schienbeine zueinander, so dass deine Knie nicht nach innen fallen. 

Bitte beachte – In diesen Lektionen habe ich einen sehr praxisnahen Ansatz gewählt, um dir die Aspekte der Spiralen zu erläutern. Diesen Ansatz wähle ich so auch immer in meinem Unterricht, denn ich bin der Meinung, die Komplexität der Spiralen würde dich als Übende nur verwirren. Dennoch möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass diese Darstellung sehr vereinfacht ist und nicht der technischen Komplexität der Anusara Methode entspricht.